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500 Jahre Bergmannsgruß "Glück Auf"

Die Begrüßungsformen gehören in allen Kulturkreisen zu den grundlegenden Sinnbildern
menschlicher Kontakte. Der Gruß der Berg- und Hüttenleute drückt einen sehr starken
Zusammenhalt aus, eine besondere eine jahrhundertealte Tradition.

Der Bergmann arbeitet von Anfang an- zwischen Hoffnung und Tapferkeit. Er hofft, dass er
das wertvolle Erz oder die Kohle findet. Bei seiner Arbeit muss er auch den Gefahren tapfer sein.
Aber auch Glück haben, um wieder aus der Grube ausfahren zu können.
Dies wird im Bergmannsgruß "Glück auf" ausgedrückt.

Der Gruß hat mehrere  Deutungen. Am wahrscheinlichsten ist aber die allgemein bekannte
Erzählung, wonach "Glück auf" die Kurzform eines Grußes ist, den man dem einfahrenden
Bergmann zurief und der bedeutet
"Bergmann, ich wünsche dir Glück, der Gang tue sich dir auf"
Mit anderen Worten: Ich wünsche dir viel Erfolg und das du bei deiner Arbeit auf reiche
Erzfunde stoßen mögest.

Der "Glück auf" - Gruß ist weit über 400 Jahre alt und wird heute auf deutschem Sprachgebiet als
Bergmannsgruß gebraucht. Er wurde auch von anderen Berufsgruppen übernommen. Heute ist er
eine alltägliche und übliche Grußformel im Bergbaubereich. Sein Ursprung liegt im sächsischen
Erzbergbau. Er kam auf, als der Silberbergbau im Erzgebirge seine Blüte erlebte. Es scheint alles
dafür zu sprechen, dass sich bereits im 16. Jahrhundert die Bergleute im Erzgebirge "Glück auf"
zugerufen haben. Luther hat den Bergleuten das "Glück auf" zu geschrieben (1542).
Als Grußwort wird es 1670 bereits in einem Programm zum Gregoriusfest in Freiberg verwendet.
1678 taucht der Gruß anlässlich eines bergmännischen Aufzuges in Schneeberg auf.
Belegt ist, das "GLÜCK AUF" 1672 sowohl in Johanngeorgenstadt als auch im Freiberger Revier
angewendet wurde. Vom Erzgebirge ausgehend breitete sich der Bergmannsgruß "Glück auf"
schnell auf andere Länder und Bergbaugebiete aus. Im Harz wurde er 1680,
in Thüringen 1681 verwendet. Auch im Ausland wird "Glück auf" in der Übersetzung der
entsprechenden Landessprache als Bergmannsgruß benutzt. Vor 300 Jahren hat sich der Gruß
infolge der engen internationalen Kontakte der Bergleute schnell verbreitet. Die besten Bergmänner
wanderten nach Beendigung des Abbaus in einer Region in ein neues Bergbaugebiet und nahmen
ihr Bergbauwissen, ihre Erfahrungen und auch den Bergmannsgruß "Glück auf" mit.
Leider sind viele Sitten und Bräuche verlorengegangen, aber der Gruß ist in vielen Ländern geblieben.

"Glück auf" hat sich weltweit nicht nur im Bergbau, im Hüttenwesen und in der Metallurgie als
Gruß etabliert, sondern ist auch in der Erdölindustrie zum ständigen Gruß geworden.
Die Ausdruckskraft von „Glück auf“ ist nicht übersetzbar. Aber den Hinweis auf Glück findet sich
in den europäischen Bergmannsgrüßen. Die gilt auch für den ungarischen Bergmannsgruß
"Jo szerencset".
Sein 100. Jahrestag wurde 1992 gefeiert. In den Kohlegruben Komlo und Ajka, in den Erzgruben
Tapolca und Urkut hört man heute noch von den älteren deutschstämmigen Bergleuten neben
"Jo szerencet" auch "Glück auf"
In Deutschland und in Österreich singt man immer noch das alte Lied:
"Glück auf, ihr Bergleut, jung und alt, seid froh und wohlgemut!
Erhebet eure Stimme bald, es wird schon werden gut".   

Glück Auf
Dietmar Richter                                              
St. Barbara, Schutzpatronin der Bergleute


















 Copyright, siehe Impressum
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Der Bergmann feiert im Dezember


Die schwere und verantwortungsvolle Arbeit im Bergbau, in dem sich im deutschen Sprachgebiet im Mittelalter eine besondere industrielle Arbeits- und Sozialverfassung vorzuformen begann, hat die in den Bergbaugebieten lebenden Menschen im Laufe der Jahrhunderte besonders geprägt.
Die Eigenständigkeit und Andersartigkeit gegenüber der späteren industriellen Arbeitswelt außerhalb des Bergbaus und die Bindung an die spezifische Tradition ließen so etwas wie ein Bedürfnis nach auszeichnender Etikettierung selbstverständlich werden.

Der nunmehr bald 500 Jahre alte bergmännische Gruß "Glück auf", das bergmännische Wahrzeichen "Schlegel und Eisen", - früher, vor allem im mittelalterlichen Bergbau, die Hauptarbeitsgeräte des Bergmanns-, die Bergmannstracht, die älter als die militärischen Uniformen ist, und das Bergmannslied offenbaren dies nach außen hin. Dazu gehören auch die Bergmannsfeste, darunter das größte, das Barbarafest, zu Ehren der Schutzpatronin und Helferin der Bergleute, als uraltes Bergmannsbrauchtum. Bergmännisch ausgerichtete Feste feierten und feiern auch heute die Berg- und Hüttenleute, zu ehren der hl. Barbara auf der ganzen Welt, gleichgültig, ob sie religiös sind oder keiner konfessionellen Gemeinschaft angehören.
Die älteste Verehrung der hl. Barbara gibt es in Schlesien, wo seit dem 13. Jahrhundert Bergbau nachweisbar ist.
Bis in diese Zeit weisen Spuren der Zuneigung zu ihr. Hier feierte man seit Jahrhunderten den
Barbaratag prachtvoll und sehr festlich. Der Barbaratag, vom Kumpel auch „Barborkafest“
genannt, war ein Höhepunkt im arbeitsreichen Leben der oberschlesischen Bergleute, ein Ruhetag, auf den man sich schon Wochen vorher freute.

            Der 4. Dezember war ein großer Tag mit glänzenden Knappenparaden, feierlichen
Gottesdiensten, mit geschmückten Barbarabildern, die im Schein der brennenden Kerzen und
Grubenlampen erstrahlten, ein Tag der Kameradschaft und Verbundenheit. Nach Kirchgang und
Barbarasegen, nach Ehrung der Bergmannsheldentaten gab es unter den Klängen der Bergkapellen fröhliche Gemeinschaftsfeiern mit einem bergmännischen Umtrunk.
Die schlesischen Kumpel, die nach 1945 ihre Heimat verlassen mussten, und im Ruhrgebiet wieder Arbeit, Kameraden und ein neues Zuhause fanden, setzten ihre Schutzpatronin wieder in ihr arbeitsreiches Leben ein.
So werden auch im Ruhrrevier die Feiern zu Ehren der hl. Barbara wieder zahlreicher. In Österreich, besonders im Vordenberg in der Steiermark, dem Zentrum des alten Eisenerzbergbaus, wurden schon seit langen Jahren ein festlicher Barbaratag gefeiert.
Aus dem Ort Eisenerz ist neben einem "Knappenlied" und einem "Berggesang",
die St. Barbara anrufen, ein "Bergmannslied zum St. Barbarafest" überliefert, das die Knappen einlädt, zusammenzukommen, zu singen und Gott und die hl. Barbara zu preisen.

Von einem unbekannten Verfasser stammt das Lied "Sang an St. Barbara"

Glück Auf
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St. Barbara,  Schutzpatronin der Bergleute


Am 4. Dezember gedenken die Berg- und Hüttenleute ihrer Schutzpatronin, der heiligen Barbara
(grch. die Fremde).
Seit langer Zeit knüpft sich altes Brauchtum an diesen Tag. Vieles davon wurde
in der Hast der Zeit vergessen. Wenn in ganz Europa Hunderttausende von Berg- und Hüttenleuten das Barbarafest feiern, gleichgültig, ob sie katholischer oder evangelischer Religionszugehörigkeit sind oder keiner konfessionellen Gemeinschaft angehören, so zeigt sich doch die tiefe und weitgehende Verbindung des Barbaraglaubens und -brauchtums mit dem Kumpel. Die Geschichte weiß von der Heiligen nichts weiter als ihren Namen, um so reichhaltiger aber ist die Legende, die eine dichtende Phantasie um sie wob. Selbst dort wo sie gelebt haben soll, finden sich die ersten Zeugnisse erst am Ende des fünften Jahrhunderts. Im siebten Jahrhundert kommt ihr Name ins Abendland und gegen Ende des ersten Jahrtausends hatte die Legende von der heiligen Barbara bereits eine feste Form.

Die Legende der heiligen Barbara

Schutzpatronin der Berg- und Hüttenleute

Nach der Legende lebte Barbara im 3. oder frühen 4. Jahrhundert, zur Zeit der Christenverfolgung,
in Níkomedien (Türkei) als Tochter eines reichen Heiden mit Namen Dioskur.
Als seine Tochter Barbara sich dem Christentum zuwandte, versuchte der Vater zunächst mit Güte seine Tochter von der neuen Lehre abzubringen. Als alles nichts nützte, entschied der Richter Maritanus, Barbara zu enthaupten. Barbara floh und gelangte auf ihrer Flucht zu einem Bergwerk.
Die Haspelknechte ließen sie zu ihrem Schutz mit einem Förderkorb in einen tiefen Schacht,
zu den dort arbeitenden Bergleuten. Es wird auch erzählt, dass Barbara sich in einem Turm
versteckt hätte. Daher ihre häufige Abbildung mit dem dreifenstrigen Turm in Bezug zu der
göttlichen Dreifaltigkeit. Als Barbara sich zurücksehnte zum Tageslicht, wurde sie gefangen
und von ihrem Vater eigenhändig mit dem Schwert getötet. Kurze Zeit nach seiner Untat wurde
er vom Blitz erschlagen. Vor ihrem Tod soll die Märtyrerin zu Christus gebetet haben, alle
diejenigen, die in seinem Namen leben, nicht ohne die heiligen Sakramente sterben zu lassen.
Das ist der Grund, warum die Heilige so oft mit Kelch und Hostie dargestellt ist.
Zur Schutzpatronin der Bergleute wurde Barbara wohl deshalb gewählt, weil der Stand der
Bergleute mit großen Gefahren für das Leben verbunden ist und demnach gerade die Bergleute
zu denen zählen, für welche die heilige Barbara in ihrer Todesstunde gebetet hat.

Barbara wird aber auch mit den Attributen Schwert und Krone abgebildet als Zeichen des Sieges
über das Martyrium. Das Buch ist ihr auch zugegeben zum Ausdruck des herrschaftlichen Hauses.
Nicht nur bei den Berg- und Hüttenleuten findet die heilige Barbara große Beliebtheit.
Schon seit dem 14. Jahrhundert ist sie unter den Vierzehn Nothelfern eingereiht. Von alters her
kennt man die Heilige als Beschützerin gegen Blitz und Feuergefahr. Auch die Glockengießer haben sich ihrem Schutz anvertraut. Und weil diese einst auch die Kanonenrohre gegossen haben, ist Barbara die Schutzfrau der Artillerie geworden, die mit ihren Geschützen Blitz und Donner erzeugten.
Auch Apotheker, Ärzte und Studenten suchen die Fürbitte der heiligen Barbara.
Die Bergleute in Oberschlesien waren wohl die ersten, die den Barbaratag in besonderer Weise feierten.
Von hier wurde die heilige Barbara in alle deutschen Bergbaugebiete weiterempfohlen.
Als um die Jahrhundertwende die Einwanderung der schlesischen Kumpel ins Ruhrgebiet begann, kam auch Barbara mit an Rhein und Ruhr und von dort ins Braunkohlenrevier sowie in allen weiteren bergbaubetreibenden Regionen.

Bergleute im Ruhrgebiet und im besonderen im Oberhausener Raum haben ihrer Schutzfrau
immer die Treue gehalten. In Deutschland sind viele Kirchengemeinden, Apotheken und
Straßen aber auch Schiffe und Kasernen nach der hl. Barbara benannt.

Möge auch weiterhin die heilige Barbara die Berg- und Hüttenleute sowie alle Menschen,
die sich ihr anvertrauen, vor Unheil und Unfällen bewahren und beistehen.

Glück Auf
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    Bundesvorstand und Delegierte stellen sich dem Fotografen


       Auszeichnung der Jubilare durch den Bundesvorsitzenden


Delegiertenversammlung am 26.04.2014 in der Silberscheune/ Pobershau

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Ehrenplakette des Bundes Deutscher Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e.V.
für besondere Verdienst. Größe der Plakette: 7 cm x 5,5 cm.
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